Exot oder heimisch?
„Unsere Mammutbäume“ – Exoten, oder doch heimische Bäume?
Ich stelle hier keine wissenschaftliche Arbeit zusammen, ich lese – und lerne – und versuche, in einer Zusammenfassung weiterzugeben, was von Interesse sein könnte.
Es ist ja nun keine Neuigkeit, dass die Kontinente auf unserer schönen Erde dereinst einmal eine zusammenhängende Landmasse waren.
Der Mammutbaum, ebenso Ginkgo, Amberbaum, oder Tulpenbaum sind einige der Pflanzen der Tertiärzeit (das war 65 bis 5 Millionen Jahre vor unserer Zeit) und haben ihr klima- und bodentechnisches Territorium in den nördlichen Breiten.
Das Tertiär, auch Braunkohlezeit genannt, war die Zeit der Säugetiere, der Dinosaurier, das Klima war gemäßigt bis subtropisch (vergleichbar mit den Äquatorzonen), die Nordsee entstand, wie wir sie heute kennen, die Steiermark lag an einem Meer, das Harz der Bäume von damals ist heute Bernstein.
Eurasien, Grönland und Nordamerika waren durch Landbrücken verbunden, somit konnten sich diese Pflanzen am „Landweg“ über die nördliche Welt ausbreiten. Damals waren eben die Mammuts in Europa auch bis zu den Alpen vertreten. Eine Ausbreitung weiter nach Süden war durch die querliegenden Gebirgszüge (z.B. Alpen) nicht möglich.
Dann folgten die Eiszeiten und die Pflanzen „wanderten“ in Richtung Süden.
In Nordamerika und Asien konnten sich diese Pflanzen auch weiter südlich ansiedeln, da dort die Gebirgszüge südlich laufend ausgerichtet sind, in Europa war das aber nicht möglich und durch die Kälte starben diese Pflanzen aus, auch, weil sich mit dem Auseinanderbrechen der Kontinente die Pflanzen nicht mehr selbständig aus den angestammten Gebieten verbreiten konnten..
Fakt ist jedenfalls, dass die Mammutbäume auch in unseren Breiten einmal heimisch waren.
Dies ist belegt durch Funde der fossilen Art.
In München kann man Funde von Urweltmammuts bestaunen, die in der Türkei und in Spitzbergen gemacht wurden und aus dem Alt-tertiär bzw. dem Miozän (das ist eine „Zeitzone“ im Tertiär, etwa 24 bis 5 Mio Jahre vor unserer Zeit) stammen.
Aus Lohnsburg in NÖ gibt es einen Nachweis auf ein Ginkgo-Blatt aus dem Miozän und aus Oberdorf in der Stmk. Bergmammutzweige, ebenso aus dieser Zeit.
Das Klima ist den Breitengraden entsprechend ja doch ähnlich dem der Heimat der Bäume.
Man kann also sagen, dass der Mammutbaum ein urzeitlich, exotischer Bekannter ist.
Urweltmammutbaum am Naturbad in Gloggnitz
Bergmammutbäume am Schloß Gloggnitz
An dieser Stelle möchte ich nochmals darauf hinweisen, dass dies keine wissenschaftliche Abhandlung ist. Ich habe versucht, dasThema zu verstehen und verständlich weiterzugeben für private und sonstige Interessenten, die das Thema Mammutbaum auch fasziniert und beschäftigt.
In ganz Österreich kann man sie finden, habe bereits an die 60 Stück dieser Schönheiten dokumentieren können, nur in meinem Heimatbezirk Neunkirchen.
Einige Bäume, die mir bei den Fahrten durch ganz Österreich aufgefallen sind, habe ich auch aufnehmen können. (Salzburg, Ybbs, Persenbeug, Melk, Krems, Kilb ...)
Diese sind bereits im Europa-register des Mammutbaumvereins festgehalten.
Mit dem Hinweis, dass es auch unsere heimischen Pflanzen verdient haben, mal etwas näher betrachtet zu werden, diese haben natürlich wie alle Lebewesen ihre Besonderheiten, verabschiede ich mich mit lieben Grüßen, Ihre Pialek Judith